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Oben ohne durch den Sommer - Aktuelle Cabrios für die Open-Air-Saison

Ja, es stimmt, Autofahren wird leider immer teurer. Aber muss man sich davon den Spaß völlig verderben lassen? Nein! Insbesondere ein Cabrio kann die Laune wunderbar anheben: Verdeck runter und sich den Wind durch die Haare fahren lassen – einfach herrlich! Top Magazin stellt aktuelle Modelle vor, vom Fiat Abarth 595c bis zum Bentley (ohne Anspruch auf Vollständigkeit!), und klärt die Frage: Cabrio, Speedster, Targa oder Roadster?

Im vergangenen Jahr wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) deutschlandweit 51.984 Cabrios neu zugelassen, beliebtestes Modell war der offene Mini mit 10.296 Einheiten, gefolgt vom VW T-Roc Cabrio mit 8449 Neuzulassungen. Ihre Hoch-Zeit hatten die Cabrios in den Nullerjahren, damals lag die Zahl der jährlichen Neuzulassungen im sechsstelligen Bereich. 2008 etwa registrierte das KBA noch 131.329 neue Oben-Ohne-Pkw.

Das Modellangebot ist in den letzten Jahren immer weiter geschrumpft. Für die aktuelle Open-Air-Saison bieten die Autohersteller lediglich knapp dreißig, aber immerhin breit aufgefächerte Modelle: Vom putzigen Elektro-Cinquecento mit Rolldach über einen elegant-exotischen Aston Martin bis zum super luxuriösen 8er BMW. Das Problem: Die Hälfte davon kostet über 100.000 Euro.
Los geht es bei über 30.000 Euro mit dem Fiat Abarth 595c Cabrio, das auch als Abarth 500e Cabrio erhältlich ist. Beide Versionen sind mit einem elektrischen Stoffverdeck ausgerüstet, das sich auch bei höheren Geschwindigkeiten öffnen und schließen lässt. Ein weiteres Cabrio um 30.000 Euro ist nicht erhältlich. Und drüber? Dann wird das Angebot interessanter.

In der goldenen Mitte finden sich zum Beispiel der altbekannte und beliebte Mazda MX-5 sowie der außergewöhnliche VW T-Roc, der uns aber auch beim Modellwechsel im nächsten Jahr verlassen soll. Bis auf Weiteres erhalten bleibt uns der BMW Z4. Auch der Audi A5 ist noch nicht angezählt. Und der zweisitzige MX-5 gehört zweifellos zu den Cabrios, die am meisten Fahrspaß bereiten. Absolut keine Wünsche offen lässt die breit gefächerte Luxusliga mit Modellen wie dem Bent-ley Continental GT – das sind Autos zum Träumen oder für erfahrene, passionierte Lottospieler ...

Cabrios unter 40.000 Euro
In diesem Preissegment gibt es vier Fahrzeuge, jedes hat einen außergewöhnlichen Charakter. Der Mazda MX-5 als klassischer Roadster mit zwei Sitzplätzen, Heckantrieb und einem besonders agilen Kurvenverhalten. Der VW T-Roc wird nach dem Modellwechsel im kommenden Jahr ersatzlos eingestellt. Das Mini Cabrio als kleinstmögliches Automobil mit größtmöglichem Fahrspaß, wird schon nicht mehr gebaut, bekommt aber bald einen Nachfolger.

Cabrios bis 65.000 Euro
In dieser Preisklasse dominieren weiterhin die deutschen Premiumhersteller Audi und BMW das Cabrio-Angebot. Die Mercedes C-Klasse hat sie durch Preiserhöhungen im Verlauf des letzten Jahres nach oben verlassen. Aber es gibt auch eine schmerzliche Lücke: Der 2er BMW wird nur noch als Coupé gebaut. Die Cabrio-Version ist längst gestrichen. Der Ford Mustang kam Ende 2023 in Neuauflage nach Deutschland – jetzt ausschließlich mit einem bollernden V8-Triebwerk unter der Haube.

Cabrios von 65.000 bis 100.000 Euro
In diesem Preissegment zählen wir auch nur noch vier Modellreihen. Die aber bedienen schon sehr gehobene Ansprüche.

Ein Neuzugang ist die Mercedes C-Klasse. Deren opulenter Variantenreichtum im Cabrio-Angebot überzeugt: Vom 2.0-Liter-Vierzylinder mit 204 PS bis zum 4-Liter-Achtzylinder-Biturbo mit 510 PS reicht hier die Motorenpalette.

Der Jaguar F-Type sowie der Porsche 718 Boxster bereiten allerdings selbst Singles oder Paaren immer mal Platzprobleme. Größere Einkäufe sind genauso wenig drin wie ausgedehnte Urlaubsfahrten mit entsprechendem Gepäckbedarf. Dafür garantieren sie ein fantastisch sportliches Fahrgefühl, das seinesgleichen sucht!

Im Vergleich wirkt ein Morgan Plus Four optisch total aus der Zeit gefallen. Der Morgan ist eine absolute Rarität: Ein als Oldtimer getarntes Neufahrzeug. Unter der Karosserie sind nahezu alle Teile komplett neu konstruiert. Als Antrieb dient ein Zweiliter-Turbo-Triebwerk mit 258 PS von BMW, verbunden mit einem manuellen 6-Gang-Getriebe oder einer Achtstufenautomatik. Die Autos werden nicht am Fließband, sondern in einer kleinen englischen Manufaktur produziert.

Cabrios über 100.000 Euro
Die größte Angebotsvielfalt existiert zu Preisen jenseits von 100.000 Euro – Autos, von denen die meisten Menschen nur träumen können. Aber auch die gehören bei einem vollständigen Cabrio-Marktüberblick dazu. Nach der Chevrolet Corvette Stingray der Version Z06 haben sich Corvette-Fans lange die Finger geleckt. Der 5.5-Liter-V8 stellt 670 PS zur Verfügung und arbeitet mit einer 8-Gang-Doppelkupplung zusammen. Der unwiderstehliche Sound entweicht unter dem Heck aus vier mittig nebeneinander angeordneten Abgasendrohren.

Volkswagen T-Roc

Volkswagen T-Roc

BMW Z4

BMW Z4

Audi A5

Audi A5

Bentley Continental GTC

Bentley Continental GTC

Ford Mustang

Ford Mustang

Mercedes-Benz CLE Cabriolet

Mercedes-Benz CLE Cabriolet

Jaguar F-Type

Jaguar F-Type

Porsche 718 Boxster

Porsche 718 Boxster

Chevrolet Corvette Stingray Convertible

Chevrolet Corvette Stingray Convertible

Aston Martin DBS 770 Ultimate Volante

Aston Martin DBS 770 Ultimate Volante

Ferrari Roma Spider

Ferrari Roma Spider

Fiat Abarth 595C (links) mit Softtop

Fiat Abarth 595C (links) mit Softtop

CABRIO, SPEEDSTER ODER ROADSTER?

Cabrio
Als Oberbegriff für alle offenen Fahrzeuge dient das Wort Cabrio. Es leitet sich vom französischen „cabrioler“ ab, was so viel wie „Luftsprünge machen“ bedeutet. Bei einem offenen Cabrio erlebt der Fahrer die Tour mit allen Sinnen, der Wind rauscht durchs ganze Auto. Daher sind Cabriolets bei vielen Autofahrern so beliebt. Meist ist ein Cabrio ein offenes Fahrzeug mit zwei Türen, vier Sitzen und einem kleinen Kofferraum. Denn zum Großteil verschwindet beim Öffnen des Daches dieses dorthin.

Cabriodächer bestehen meist aus Aluminium, Glas, Stahl, Stoff, Kunststoff oder Leder. Eine Zeitlang setzten Cabrios wie VW Golf oder Ford Escort auf Überrollbügel, um mehr Sicherheit und Steifigkeit zu erlangen. Moderne Fahrzeuge, die hochfeste Stähle, massive Windschutzscheibenrahmen und automatische Überrollbügel integrieren, benötigen keine Bügel mehr. Auch die in den 2000er-Jahren populären Stahldächer sind bei Cabrios so gut wie verschwunden. Moderne Stoff-Konstruktionen aus mehreren Lagen dämmen und isolieren ausreichend und sind weitaus leichter als Stahl- oder Aluminium-Konstruktionen.

Roadster
Roadster sind besonders sportliche Cabrios mit in der Regel zwei Sitzplätzen. Sie sind kleiner, leichter und stärker motorisiert als normale viersitzige Cabrios, wobei der Übergang fließend bei 2+2-Sitzern ist. Zu Beginn der Roadsterzeit in den 1950er-Jahren waren die Modelle wie von Austin Healy, Triumph oder MG nur zum Offenfahren gedacht. Eine dünne Behelfspersenning konnte im Stand angebracht werden – damit das Auto bei Regenschauern nicht vollläuft. Durch kleine Türen schlüpfte der Fahrer in das niedrige Auto. Denn im Grunde waren Roadster nur offene Sportwagen mit zwei Sitzen, die vorwiegend dem Fahrspaß dienten.

Italienische Hersteller nennen diese Fahrzeuge Spider (wie der berühmte Alfa Romeo Spider), Spyder oder Speedster (siehe unten). Schon Ende der 1970er-Jahre ebbte das Interesse für Roadster ab. Erst mit dem Mazda MX-5 erlebte diese Fahrzeuggattung ab 1989 wieder einen Boom – mit vielen Nachahmern. Auch wenn die Notverdecke mittlerweile Ganzjahresverdecken gewichen sind: Der Markt an Roadstern in Deutschland ist nicht üppig. Neben dem Mazda MX-5 zählen der BMW Z4, Porsche 718 Boxster, Mercedes SLK, SL und AMG-GT ebenso dazu wie der Nissan 370Z Roadster oder Audi TT.

Speedster
Speedster nennen sich besonders sportliche Roadster, die noch extremer und puristischer sind als andere offene Fahrzeuge. Porsche verkaufte schon 1948 einen Speedster. Im Gegensatz zum Roadster sitzt der Motor hinten statt vorne, außerdem verkleinert Porsche die Windschutzscheibe stark. Über die Jahre gab es immer wieder Speedster-Modelle auf Basis des 911er. Im Mai folgte ein neues Modell der Baureihe 992. Im Vergleich zum konventionellen Cabrio setzt der Speedster auf eine kleine Frontscheibe und zwei Heck-Höcker aus Carbon. Dazu kommt ein leistungsgesteigerter Motor und dank des Einsatzes von Carbon ein niedriges Gewicht.

Targa
Ein Targa-Modell setzt auf einen Sicherheitsbügel und ein mittiges Dachteil, das sich zwischen Windschutzscheibe/A-Säule und B-Säule herausnehmen lässt. Die Heckscheibe bleibt in der Regel steif. Durch den Bügel wird der Targa verwindungssteifer und sicher. Früher war die Konstruktion die einfachste Möglichkeit, das Dach eines Autos mit geringem Aufwand zu öffnen und das Verdeck platzsparend im Kofferraum unterzubringen. 1961 stellt Triumph erstmals für den Roadster Triumph TR4 ein zweiteiliges Hardtop vor, das sogenannte Surrey Top.
Anfang der 1970er-Jahre folgen weitere Hersteller der Bauweise, darunter Dino 246 GTS, Opel Kadett Aero, Triumph Stag und Fiat X 1/9. Das sogenannte T-Roof oder T-Top gab es bei der Corvette C3, Chevrolet Camaro, Nissan 100 NX oder Toyota MR-2.

Quelle: ADAC